Im Winter habe ich seit meiner frühen Jugend das Bedürfnis,
mich wie ein Tier zurückzuziehen. Heute denke ich, das liegt
vielleicht daran, dass ich dem Impuls der Natur intuitiv folgen möchte, eine
Pause vom aktiv-produktiven Leben zu nehmen und eine Zeit lang zu ruhen, um
mich zu regenerieren. Über viele Jahrtausende haben unsere Vorfahren genau das
im Winter ja auch getan, haben ihre Feldarbeiten ruhen lassen und körperlich
weniger anstrengende Arbeiten im Haus erledigt, am Feuer gesessen, die
Gemeinschaft gepflegt… Ich bedaure es schon, dass das heute nicht mehr möglich
ist. Unsere Leistungsgesellschaft erfordert dieselbe Energie, egal zu
welcher Jahreszeit. Dabei kommt es mir so vor, dass der Biorhythmus vielen
Menschen im Winter einen ruhigeren Takt vorgibt. Viele scheinen
mir durch die frühe Dunkelheit von Natur aus müder und weniger leistungsfähig zu sein, ich
selbst mit eingeschlossen.
Vicky Gabriel und William Anderson schreiben
in ihrem Buch „Wege zu den alten Göttern“, dass viele Menschen ihrer Meinung nach deshalb
erkranken, weil es keinen natürlichen Wechsel mehr zwischen Anspannung und
Entspannung in unserer Gesellschaft gibt. Ich kann mir das sehr gut vorstellen.
Was meint ihr, habt ihr im Winter auch das Gefühl, euch wie der Rest der Natur
zurückziehen zu wollen und glaubt ihr, dass wir uns psychisch und physisch „Leid
antun“, indem wir unsere Biorhythmen übergehen?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hier kannst du kommentieren...