Sonntag, 2. Dezember 2012

Winterschlaf vs. Leistungsgesellschaft


Im Winter habe ich seit meiner frühen Jugend das Bedürfnis, mich wie ein Tier zurückzuziehen. Heute denke ich, das liegt vielleicht daran, dass ich dem Impuls der Natur intuitiv folgen möchte, eine Pause vom aktiv-produktiven Leben zu nehmen und eine Zeit lang zu ruhen, um mich zu regenerieren. Über viele Jahrtausende haben unsere Vorfahren genau das im Winter ja auch getan, haben ihre Feldarbeiten ruhen lassen und körperlich weniger anstrengende Arbeiten im Haus erledigt, am Feuer gesessen, die Gemeinschaft gepflegt… Ich bedaure es schon, dass das heute nicht mehr möglich ist. Unsere Leistungsgesellschaft erfordert dieselbe Energie, egal zu welcher Jahreszeit. Dabei kommt es mir so vor, dass der Biorhythmus vielen Menschen im Winter einen ruhigeren Takt vorgibt. Viele scheinen mir durch die frühe Dunkelheit von Natur aus müder und weniger leistungsfähig zu sein, ich selbst mit eingeschlossen.  Vicky Gabriel und William Anderson schreiben in ihrem Buch „Wege zu den alten Göttern“, dass viele Menschen ihrer Meinung nach deshalb erkranken, weil es keinen natürlichen Wechsel mehr zwischen Anspannung und Entspannung in unserer Gesellschaft gibt. Ich kann mir das sehr gut vorstellen. Was meint ihr, habt ihr im Winter auch das Gefühl, euch wie der Rest der Natur zurückziehen zu wollen und glaubt ihr, dass wir uns psychisch und physisch „Leid antun“, indem wir unsere Biorhythmen übergehen?

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